Nach dem neunten sieglosen Spiel für den MSV Duisburg in der laufenden Drittligasaison gegen Preußen Münster (0:0) ging es in der Schauinsland-Reisen-Arena hoch her.
Anders als in Köln und Dortmund gab es zwar deutlich weniger Unruhen auf den Rängen. Die Fans waren diesmal kein Thema, sie spendeten nach der klaren Leistungssteigerung sogar Applaus und versuchten, die Mannschaft weiter aufzubauen. "Heskamp raus"-Rufe waren dennoch wieder zu hören. Auch Präsident Ingo Wald hatte jüngst angekündigt, mit den Anhängern in den Dialog treten zu wollen.
Denn die sportliche Talfahrt hat nicht nur bei den Treuesten ihre Spuren hinterlassen. Wald deutete nach dem Spiel indirekt an, dass Ralf Heskamp nach 18 Monaten beim MSV vor dem Aus stehe. Der Sport-Geschäftsführer schoss sofort zurück. Es herrscht Chaos bei den Zebras - auf allen Ebenen. Inzwischen wurde Heskamp von seinen Aufgaben entbunden.
Feuer wurde zudem durch die Personalie Moritz Stoppelkamp entfacht. Schon am Mikrofon von „Magenta Sport“ sagte Wald vor Anpfiff, dass die Entscheidung, den langjährigen Kapitän und Topscorer sowie Publikumsliebling im Sommer gehen gelassen zu haben, ein großer Fehler war.
Da hätte ich mich auch durchsetzen können, was ich nicht getan habe. Es war vielleicht also auch ein Fehler von mir.
Ingo Wald
Nach Abpfiff bekräftigte der 65-Jährige seine Meinung im Presseraum. „Es ist nicht ganz objektiv. Ich war und bin bekennender Fan von Moritz Stoppelkamp und habe ihn ungern ziehen lassen“, erklärte Wald. „Ich hätte ihn gerne noch im MSV-Dress gesehen. Aber die Entscheidung lag bei der sportlichen Leitung. Da hätte ich mich auch durchsetzen können, was ich nicht getan habe. Es war vielleicht also auch ein Fehler von mir.“
Gerade mit Blick auf die anhaltende fehlende Durchschlagskraft sowie Standard- und Abschlussschwäche in der Offensive wird der 36-Jährige nicht nur von Wald schmerzlich vermisst. Zumal seine Leistungen bei Rot-Weiß Oberhausen klar dafür sprechen, dass der Routinier trotz seines hohen Alters immer noch zu Einigem fähig ist.
Fest steht, die Aussage Walds stärkte die Position von Heskamp keineswegs. Inzwischen ist der 58-Jährige Geschichte.